18.08.2024
Zirkusalltag
In der letzten Woche haben zwei unserer Kinder an einem Zirkusprojekt teilgenommen. Gemeinsam mit allen Schülerinnen und Schülern ihrer Grundschule. Da ging es ganz schön turbulent zu. Weil alle Klassen zur Hälfte im Zirkuszelt oder unter freiem Himmel ihre Aktionen übten oder in der Schule unterrichtet wurden.
Nach so einem turbulenten Tag kamen unsere Kinder mit glänzenden Augen nach Hause. Die Trainer haben in kurzer Zeit echt was aus den Kindern herausgeholt. Und sie für die Vorstellung vorbereitet. Die Spannung steigerte sich und das Lampenfieber wuchs. Mutig wagten die kleinen Artisten die kleinen Lernschritte, um diese im Rampenlicht vorzuführen. Während der Veranstaltung waren sie mit Anspannung, Aufmerksamkeit und Konzentration dabei. Kinder und Eltern wussten nicht, was sie erwartet und was auf sie zukommt. Die Trainer wussten es und hatten ihren Plan, was sie wann wie üben mussten und wie sie es aus den Kindern herauskitzeln können.
Ich stelle mir die Jünger Jesu vor: Speisung der 5000, Heilungen, Wunder, übermenschliche Fähigkeiten, emotionale Erlebnisse. Sicher war ihr Alltag mit Jesus auch turbulent und spannend wie ein Zirkusleben. Da gab es Attraktionen, die sie einfach nur staunen ließen. Da gab es Unerwartetes. Und Jesus wusste, was er wie aus den Jüngern herauskitzeln konnte, um die Aufgabe zu lösen und aus der Aufgabe zu lernen. Er weiß, dass eine Zeit kommen wird, da benötigen sie Kraft, Stärke und Mut. Er wusste als „Trainer“, welche Aufgabe er jedem zutrauen darf und kann. Die Jünger lernten mit jedem Erlebnis dazu.
So ist das auch heute mit uns. Gott mutet uns das zu, was wir ertragen können. Wir wachsen mit den Aufgaben und lernen damit, uns auf ihn zu verlassen und zu vertrauen. Die Lebenserlebnisse schulen und stärken unseren Glauben. Jedem gibt Gott seine Aufgaben und Fähigkeiten. Behalte deinen Blick auf ihn, wenn dein Zirkusalltag sich kunterbunt um dich herumdreht – mit allen negativen und positiven Ereignissen.
Ihre Pfarrerin Dorit Lau-Stöber
(Möringen)