11.08.2024
Worte aus der Kirche zum 11.08.24 – "Hör mal!"

Als Kinder haben wir immer gerne Karten gespielt. Irgendwie faszinierte mich damals, dass die höheren Karten wie König und Ass die kleineren Karten wie die 7-er und 8-er ausstechen konnten. Dabei war natürlich noch wichtig, welche Farbe gerade Trumpf war. Man musste, um zu gewinnen sorgfältig überlegen, die richtige Karte zum richtigen Zeitpunkt auszuspielen.

Ähnlich gibt es auch bei Gesetzen eine Art Rangordnung. So gibt es zum Beispiel das Gesetz, dass man bei Rot nicht über die Ampel fahren darf. Ein Krankenwagen oder ein Feuerwehrauto aber, die unterwegs sind, Leben zu retten, dürfen auch bei Rot mit Bedacht die Kreuzung überqueren.

Die Frage, die zu biblischen Zeiten viele Menschen beschäftigte war: Welches Gebot ist das höchste Gebot. Welches ist das Ass unter den Geboten, das alle anderen Gesetze aussticht, das über allen anderen Geboten steht.

Bevor Sie weiterlesen, überlegen Sie einmal, wie würden Sie antworten:

„Welches ist für Sie persönlich die absolut wichtigste Lebensregel?“

Auch Jesus wurde diese Frage gestellt. Und seine Antwort war: „Höre!“

Zuhören ist das höchste Gebot. Hören, wenn Gott fragt: „Wo bist du, Mensch?“ Hören, was unsere Mitmenschen uns sagen, hören, was sie uns wirklich sagen wollen, hören, was die Natur, was unser Körper sagt, hören, welche Not hinter den vorgefassten Meinungen und Hasstiraden steckt. Hören ist wahrscheinlich die erste Form von Liebe. Denn Jesus antwortet: „Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft« Das andre ist dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« Es ist kein anderes Gebot größer als diese!“ Markus 12,31+32.

Pfarrer Martin Schuler aus Bismark.