03.12.2024
Worte aus der Kirche zum 2. Advent
Strahlen Sie Licht aus, oder werfen Sie Schatten?
Nicht nur die dunkle Jahreszeit macht uns zu schaffen. Düster sieht es zurzeit auch aus in unsrem Land und in der ganzen Welt. So Vieles liegt im Argen, und so wenig Hoffnungsschimmer sind zu sehen!
Gott sei Dank gibt es jetzt in der Vorweihnachtszeit überall die vielen Lichter in den Fenstern und Gärten, - und hoffentlich auch bei Ihnen in der Wohnung! Dadurch werden die Tage zwar nicht länger oder heller, doch die Dunkelheit verliert ein Stück weit ihre niederdrückende Wirkung.
Sie und ich können in diesen Zeiten ein Licht sein, durch das ein kleines bisschen Leichtigkeit, Freude, und Hoffnung in unser Umfeld kommt. Humor, ein Lächeln, ein freundliches Wort, mal dem Anderen richtig zuhören, kurz mit anpacke, Singen und Musizieren, - all dies sind kleine ‚LEDs‘ für unsere düstere Zeit. Sie verändern nicht die Lage im Großen. Doch sie verbreiten Licht, da wo wir sind.
Sie und ich können in diesen schwierigen Zeiten auch zusätzliche Schatten werfen. Ganz einfach: man muss nur herauslassen, was in einem steckt: den Frust, die Unzufriedenheit, den Ärger, den Unmut, die Sorgen, die Ängste. Wir schimpfen über die Ampel und über den März und über die Populisten und über all die anderen Personen und Situationen, die uns nerven. Als wären wir süchtig, saugen wir die schlechten Nachrichten aus den verschiedensten Medien in uns auf, - um dann noch besser unsere Schatten werfen zu können.
Es ist Ihre und meine tägliche Entscheidung: Licht ausstrahlen – oder zusätzliche Schatten werfen.
Licht ausstrahlen ist nicht einfach. Denn der Ärger und der Frust und die Besorgnis sind ja da!
Ich persönlich lasse meine Sorgen und meinen Ärger im Gebet raus. Und bei vertrauten Menschen, bei denen ich mich mal ‚auskotzen‘ kann. Dann brauche ich die anderen damit nicht belasten.
Und noch etwas, was ich aus Erfahrung gelernt habe: wenn ich meine eigenen ‚Schatten‘, - als das Dunkle, das in meinem Herzen wohnt -, nicht verstecke, sondern im geschützten Raum ‚ans Licht kommen‘ lasse, dann verlieren diese Seiten in mir ein Stück weit ihren negativen Einfluss.
Wie wärs: vielleicht ist der 2. Advent eine gute Gelegenheit für Sie, eine Entscheidung zu treffen?