19.12.2022
Wort zum Sonntag 31.12. 2022

Silvester macht mich immer ein bisschen wehmütig. Wieder ist ein ganzes Jahr vergangen - und wie schnell es gefühlt vorbeiging. Ab morgen ist das Jahr 2022 Geschichte!


Heute ist Zeit zum Innehalten: Wo stand ich vor einem Jahr im Leben, wo stehe ich heute? Habe ich persönliche Ziele erreicht? Hat sich etwas verbessert oder verschlechtert in meinem Leben? Vieles in der Weltpolitik hat uns in diesem Jahr erschüttert und Sorgen gemacht. Habe ich bei all den schlechten Nachrichten von Krieg, Energiekrise, Inflation und Klimawandel manchmal gebetet für alle, die darunter besonders leiden? Habe ich selbst versucht zu helfen?

Anfang dieses Jahres haben wir einen Bibelvers als Jahreslosung mit auf den Weg bekommen: „Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Ich glaube, dass Gott immer ein offenes Ohr für uns hat. Wir dürfen uns mit allem an ihn wenden, was uns Sorgen macht. Und ja, das tue ich auch. Sorgen Gott anzuvertrauen, ordnet meine Gedanken und Gefühle und erleichtert mich. Und wir tun es gemeinsam in den Gottesdiensten und Andachten. Ich weiß: Gott leidet mit, wenn Kinder hungern müssen oder wenn Menschen durch den Krieg ihr Zuhause oder gar ihr Leben verlieren. Er leidet mit, wenn wir Menschen die uns anvertraute Schöpfung zerstören.

Er sieht uns mit allen Fehlern und Schwächen und weist uns trotzdem nicht ab: wir dürfen immer zu ihm kommen. Fehler eingestehen und um Vergebung bitten, auch das ist eine gute Idee zu Silvester. Kommen Sie behütet in das neue Jahr! 

 

Catharina Janus,

 Pfarrerin im Pfarrbereich Sandau und für Vertretungsdienste im Kirchenkreis Stendal