07.07.2024
Was für Ein Danketyp sind Sie?

Sind Sie der Meinung, dass es für wohlerzogene Menschen einfach dazu gehört, Danke zu sagen. Schließlich haben sie das schon als kleines Kind gelernt: Na, was sagt man...?

Schnell Danke gesagt und die Sache ist erledigt. Die Form ist eingehalten. Weiter im Text.  Ob es auch so gemeint ist, steht auf einem anderen Blatt. Nun, dann sind sie ein höflicher Mensch und ein pflichtschuldiger Dank-Typ.

Oder geht Ihnen ein Dank nur schwer über die Lippen. Dann gehören Sie vielleicht zu den Selten – Dankesagern. Denn wenn ich Danke sage, muss ich zugeben, dass ich mir nicht selbst alles erarbeiten kann. Dass ich Dinge geschenkt bekomme, die ich vielleicht gar nicht verdient habe. Die Einsicht, im Leben immer wieder abhängig vom Wohlwollen anderer zu sein, ist für Selten-Dankesager nur schwer zu ertragen.

Die andere Fraktion sind die Überschwänglich-Dankesager.  Da hat die Nachbarin mit einem Ei ausgeholfen und zu Dank verpflichtet schenken Sie ihr den ganzen Kuchen und eine Einladung ins Kino.  Diese überschwänglichen Typen wirken auf ihre Umwelt oft etwas anstrengend, denn sie drehen die Rollen um. Plötzlich ist der Schenkende zu Dank verpflichtet.

Die Hab-ganz-vergessen- Danke-zu-sagen-Typen, haben einen rasanten Lebensstill und nicht viel Zeit für andere Menschen. Und die Nicht-Danksager nehmen es sowieso als selbstverständlich beschenkt zu werden.

Und über alle Dank-Typen lässt Gott die Sonne aufgehen.   Man muss Gott nicht danke sagen. Gott erwartet keine Höflichkeitsfloskeln. Aber Dankbarkeit kann uns verändern. Unseren Blick auf das Leben. Es ist ein Geschenk, kostbar und nicht selbstverständlich. Danken kann fröhlich machen, vielleicht auch freigiebig und ein bißchen gelassener.   Der Wochenpsalm für die beginnende Woche lädt uns dazu ein- “Danket de Herrn, denn er eist freundlich und seine Güte währet ewiglich.”

Pfarrerin Rebekka Prozell aus Jerichow