31.01.2021
Das Wort zum Sonntag vom 31.01.2021

Ein gutes Bild machen

Kürzlich mussten wir für die Erneuerung eines Personalausweises ein neues Passbild erstellen. Das war fast ein wenig aufregend. Schließlich will man ja für die nächsten zehn Jahre, wenn man den Personalausweis zeigen muss, nett darauf aussehen und sich auch selbst gefallen. Ein gutes Bild von sich zu haben, ist für das Selbstwertgefühl sehr wichtig. Insgeheim wünscht sich jeder, vor anderen ein gutes Bild abzugeben.

Der Abschluss der Epiphaniaszeit (Erscheinung des Herrn) erinnert uns daran, dass es auch für die Ewigkeit wichtig ist, ein gutes Bild zu machen, denn dieses Bild gilt dann nicht nur für ein paar Jahre und verblasst auch nicht, wie ein altes Passbild, sondern es gilt vor Gott für ewig. Für dieses Bild vor Gott gibt es kein Computerprogramm, das uns etwas aufhübschen könnte. Selbst allerhand gute Taten können nicht unbedingt ein gutes Bild von uns erzeugen, denn Gott lässt sich nicht durch Äußeres blenden. Er sieht die tiefsten Beweggründe des Herzens.

Dennoch schlagen uns die Evangelien ein „Vorbild“ vor, das uns zeigen soll, wie wir vor Gott sein sollen, damit wir ihm Freude machen. Bei Jesu Verklärung, die am letzten Sonntag der Epiphaniaszeit thematisiert wird, spricht Gott eindeutige Worte: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ (Mt 17,5). Jesus ist für den Ewigen die Person, an der er seine helle Freude, sein Wohlgefallen hat. Mit Jesus schenkt er uns die Möglichkeit sich selbst in ein gutes Bild verwandeln zu lassen. „Auf ihn sollt ihr hören“. Wer auf Jesus hört, sich von ihm formen, prägen und verändern lässt, nicht nur formal als Getaufter, sondern auch mit Herzensüberzeugung, der spiegelt Jesu Wesen wider. Der wird zu einem Menschen, wie er Gott gefällt, zu seinem Ebenbild, und zwar für immer.

Pfr. Martin Schuler aus Bismark