23.07.2022
Das Wort zum Sonntag dem 24.07.2022
Sommerzeit – Ferienzeit. Warme Tage und laue Sommerabende ziehen uns hinaus auf Terrasse, Balkon, in Garten, Wald, Feld und Flur. Endlich können wir viel draußen sein und müssen nicht immer in geschlossenen Räumen unsere Zeit verbringen.
„Geh aus, mein Herz“. Mit einer Aufforderung beginnt ein Lied von Paul Gerhard. Wer etwas entdecken will, muss hinausgehen. Wer etwas entdecken will, muss sich aufmachen. Wer zu Hause bleibt, entdeckt nichts, zumindest nichts Neues. Das gilt auch geistlich. Es gilt auch für das Herz: „Geh aus, mein Herz. Mach dich auf.“
Wer nach Freude sucht, so der Dichter, braucht nichts anderes zu tun, als hinaus in Gottes sommerliche Schöpfung zu gehen, sie wahrnehmen und genießen. Hinausgehen in Gottes Natur, soll vor allem der, der gerade nach Freude sucht. Wer betrübt, traurig, und gerade gar nichts findet, woran er sich freuen kann. Geh hinaus aus deiner Enge in die Weite der Natur. Und wenn du in deinem Leben gerade nichts Schönes entdecken kannst, dann geh hinaus und lass dir die Augen öffnen für die Schönheit der Natur. Und wenn du meinst, Gott kümmert sich gerade nicht um dich, dann geh hinaus und nimm wahr, dass diese Schönheit ein Geschenk Gottes für dich ist.
Die Wärme der Sonne belebt. Es ist, als würden die Lebensgeister geweckt. Aber nicht nur die Leichtigkeit gehört zum Sommer dazu. Während der Sommerferien geht das Leben ruhiger vonstatten. Die sonst im Jahr oft beklagte Hetze von einem Termin zum nächsten, von einer Aktion zur nächsten ist weniger, da viele Menschen zur Ruhe kommen, viele Aktivitäten pausieren. Vielleicht liegt es daran, dass wir in dieser Zeit die Gelegenheit nutzen, Dinge zu ordnen, sei es um uns herum oder auch in uns drin. Manches bedenken wir länger und intensiver als sonst, wir nehmen uns Zeit und betrachten eine Sache von verschiedenen Seiten, entdecken vielleicht auch die Freude daran wieder.
Leichtigkeit, Lebensfreude, zur Ruhe kommen, das gehört auch irgendwie zum Sommer dazu. Es erinnert uns auch an diese im Alltag immer wieder vergessene Balance zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Aufgaben und Gaben.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Sommerzeit mit viel Freude an Gottes schöner Schöpfung!
Pfarrer Michael Schuft, Garlipp