03.03.2024
Aufbruch ins Heute

„Ich würde gerne, wenn ich nur könnte!“ Surfen lernen. Auf Berge steigen. Ein Bild malen. Irgendwo mitarbeiten. Ein klärendes Gespräch führen. Wenn da nicht dies oder das wäre, das mich hindert. Wie gesagt: Ich würde ja gerne, aber… und überhaupt!

„Lass los!“, sagt Jesus und: „Komm mit!“. Und ebenso: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lk 9,62) Das ist ein Plädoyer für weniger Rück-Schau und eine radikale Aufforderung Jesu zur kompromisslosen Nachfolge. Die Jesus folgen wollen müssen ihr bisheriges Leben hinter sich lassen. Er meint es ernst mit der Nachfolge. Wer zurückschaut ist nicht geschickt für die neue Lebensweise, die im Hier und Jetzt einen Aufbruch fordert!

Und was ist mit uns Menschen heute? Wovon lassen wir uns rufen? Von Kirkegaard gibt es den Ausspruch: „Man kann das Leben nur rückwärts verstehen, aber man muss es vorwärts leben.“ Sicher, in der Vergangenheit meines Lebens habe ich einen festen Platz. Und je älter Menschen werden, umso wichtiger ist auch das Leben aus und mit Erinnerungen. Aber es braucht genauso Zeit in der Zukunft. Wir leben auf Hoffnung hin und für unsere Träume. Die Vorstellung vom gelingenden Leben beflügelt uns. Nicht zurückschauen, „vorwärts leben“. Wo ist bisher unbearbeitetes Land? Wo gibt es Menschen, die mich brauchen? Auf den Feldern der Zukunft gibt es gewiss Aufgaben, die nach mir rufen! Ich brauche nur Mut und die Fähigkeit, nach vorn zu schauen. Ich muss den Kopf heben über die unmittelbare Furche dessen was ich beackere hinaus.

„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für… Wer loslässt kann aufbrechen. Wer sagt „Ich werde, denn ich kann!“ gestaltet Zukunft.

Falko Schilling
(Pfarrer in Rohrberg)