03.05.2023
Angedacht zum Sonntag Kantate

Liebe Leserinnen und Leser, Wann haben sie selber mal ein Lied angestimmt oder mitgesungen? Der kommende Sonntag trägt den Lateinischen Namen Kantate (lat. cantare „singen“).

Unsere Gottesdienste sind an diesem Tag vorbereitet mit der Beteiligung von Chören und besonders viel guter Musik zum Lobe Gottes und zur eigenen Erbauung. Viele ältere Menschen lernten in ihrer Kindheit noch Liedtexte und konnten miteinander einstimmen in Wander- und Fahrtenlieder. Und wie euphorisch macht der Mai mit seiner reichen Baumblüte und den vielen grünen Zweigen an den Bäumen. Da kommt auch mir in dem Sinn ein Lied anzustimmen und wenn ich es nur Summe. Paul Gerhardt wusste um die Schönheiten der Natur, wenn er in seinem Lied die Natur beschreibt:“ Geh aus meinem Herrn und singe Freud in dieser schönen Sommerzeit an deines Gottes Gaben. Schau an den schönen Gärten zier und siehe wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben...“

Musik bewegt. Durch die Töne und Melodien kommt in uns etwas in Schwingung. Es gibt Untersuchungen, die bestätigen, dass sich Musik auf unser Wohlbefinden auswirkt. So hilft manchen Menschen, Musik, gegen ihre Schwermut oder bei Operationen, läuft im Hintergrund Musik, um so für das Operationsteam eine entspannte und hochkonzentrierte Arbeitsatmosphäre zu ermöglichen. Es gibt unzählige Kantaten, die uns biblische Geschichten rezitieren und die im Gottesdienstablauf ihre Berechtigung hatten. Das Leitmotiv des heutigen Sonntags Kantate ist der Bibelvers aus Psalm 98:“Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“

 

Musik kann Wunder bewirken, wie einst Jesus Menschen heilte und befreite.

Musik kann in uns dringen und lösen, was sich festgesetzt hat.

Musik verbindet Menschen beim Singen, Musizieren und Tanzen.

 

So wusste schon der Liederdichter Paul Gerhardt (* 12. März / 22. März 1607 in Gräfenhainichen; † 27. Mai / 6. Juni 1676 in Lübben): „Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen, ich singe mit, wenn alles singt und lasse was dem höchsten klingt aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.“

Von einer älteren Dame mit Krebs lernte ich folgende Weisheit:“ Wie ist doch die Erde so schön, das wissen die Vögelein. Sie singen so fröhliche Lieder in den blauen Himmel hinein und Maler und Sänger die Wissen es und viele andere Leute. Doch wer es nicht malet, der singet es und wer es nicht singt, dem klingt es, vor lauter Freude ins Herz hinein.“(Verfasser unbekannt)

Hören Sie gute Musik, singen sie mit, wo gesungen wird. Nicht nur an diesem Sonntag Kantate dürfen wir Gott ein neues Lied singen.

 

 Ihr Joachim Thurn

 Pfarrer der St. Georg Salzwedel /Gr. Chüden Gemeinde