15.09.2024
Wort aus der Kirche zum 15.09.2024

Liebe Leserinnen und Leser, was ist besser? Zu glauben oder zu wissen? Auf eine solche Frage zu antworten fällt nicht leicht. Ich kann nicht alles wissen und schon gar nicht alles glauben.

In der Glaubensgeschichte haben Menschen ihren Vorfahren vertraut, wenn ihnen Geschichten vom Glauben und über Jesus erzählt wurden. Sicher, da gab es ja auch kein Fernsehen, keinen PC und kein Smartphone. Unsere Vorfahren haben sich darüber unterhalten. So konnte jeder für sich herausfinden, was für ihn wichtig ist und was ihn im Leben trägt. Glauben hat eine Erzähltradition, bis heute.

Paulus, der erst spät zum Glauben gefunden hat schreibt der Gemeinde in Timotheus:

„Christus Jesus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2.Timotheus 1, 10b)

Diese Aussage ist eine Hoffnung, die dem der glaubt, zugesagt ist. Und wie befreiend kann ich einstimmen in das Lied: „In dir ist Freude...“, wo es in der 2. Strophe heißt: “Wenn wir dich haben kann uns nicht schaden, Teufel, Welt , Sünd oder Tod. Du hast es in Händen, kannst alles wenden wie nur heißen mag die Not...“

Ich kann das nur glauben, weil am Leben Jesu bereits viele Prozesse geschehen sind, wo Gottes heilendes Handeln aufleuchtet. In Salzwedel gibt es die St. Georg-Kirche um 1100 erbaut als Kapelle für Aussätzige, die hier für ihr Seelenheil beten konnten. Mich berührt diese Geschichte noch heute. Menschen wurden früher ausgegrenzt, wenn es ansteckende Krankheiten gab. Mit dem notdürftigsten versorgt, vegetierten diese Kranken vor sich hin.

Ich glaube, dass der eigene Glaube in einem Menschen etwas unverzichtbares im Leben ist.

Es ist gut und wichtig, dass wir eine geistige Heimat finden für unsere Seele.

Daher tut es gut zu wissen, was im Evangelium steht und sich getragen zu fühlen von der Glaubensgewissheit unserer Mütter und Väter im Glauben. „Christus Jesus hat dem Tod die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“

Pfarrer Joachim Thurn aus Salzwedel