06.01.2024
Unter einem hellen Stern
Die umherziehenden Sternsinger erinnern an die Ankunft der drei Könige aus dem Morgenland in Bethlehem. Ein unübersehbarer Stern hatte sie zum Aufbruch ermuntert.
Die umherziehenden Sternsinger erinnern an die Ankunft der drei Könige aus dem Morgenland in Bethlehem. Ein unübersehbarer Stern hatte sie zum Aufbruch ermuntert. Sie wollten ergründen, welches Ereignis unter so einem hellen Stern stand. Am Ende ihrer Reise fanden sie ein Kind in einem Stall in Bethlehem. Diese überlieferte Geschichte hat viele Künstler bewegt und Dichtungen, Bilder, Skulpturen und Lieder hervorgebracht. Dazu kam über die Jahrhunderte ein weit gefächertes Brauchtun und weitergehende Deutungen. Die kostbaren Geschenke waren bedeutungsgeladen, die Huldigung der Könige führte zu Andacht und Demut. Im 9. Jahrhundert bekamen die Könige Namen, die bis heute eine Rolle spielen: Caspar, Melchior, Balthasar. Die Sternsinger unserer Tage schreieben die ersten Buchstaben der Namen mit Kreide über viele Türen und wünschen den Bewohnern Schutz und Segen für das neue Jahr.
Im 12. Jahrhundert gelangten die vermuteten Gebeine der heiligen drei Könige von Mailand nach Köln, wo sie bis heute eines der meistbesuchten Ziele der Domstadttouristen sind.
Und nicht zuletzt erinnerten Gasthöfe, die Reisenden Herberge boten, mit ihren Namen an die drei Könige: „Zum Stern“, „Zur Krone“, „Zum schwarzen Mohren“. Der Stern ist bis heute ein gültiges Symbol vor dem Geburtsdatum eines Menschen. Viele wünschen sich vor Antritt einer Reise oder dem Beginn eines Vorhabens, dass solche Unternehmungen unter einem guten Stern stehen.
An einige Zeilen aus dem vielfältigen Liedgut der Sternsänger sei an diesem Tag erinnert:
„Wir grüßen dies Haus und wünschen euch allen
von Herzen das göttliche Wohlgefallen.“
Gott möge euch allen Gesundheit verleihen
dem Vieh und den Saaten ein gutes Gedeihen.
Gott schenke euch ein gesegnetes neues Jahr
Das wünschen Caspar, Melchior und Balthasar.
Norbert Lazay, Pastor zu Gladigau