24.06.2024
Glaskunst-Workshops am Dom

Das Geräusch geht durch Mark und Bein. Die Glaskünstlerin Beatrice Naumann vom Farbenspiel-Studio für Glasmalerei Berlin zeigt den Teilnehmern des Glaskunst-Workshops wie man die historischen Gläser mit einem speziellen Werkzeug so bearbeitet, dass sie genau auf der gewünschten Linie brechen.

Sie sagt: „Glas wird eigentlich nicht geschnitten, sondern angeritzt und gebrochen. Mit ein wenig Übung geht das ganz leicht.“ Und tatsächlich: Auch wenn die Schülerinnen und Schüler der Stendaler Pestalozzischule anfänglich etwas zurückhaltend sind, trauen sich schließlich doch alle, mit dem zerbrechlichen Werkstoff zu hantieren.

Im Rahmen des Festjahres „600 Jahre gotischer Dom Stendal“ finden in diesen Tagen acht Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Dom und den Domstiftsgebäuden statt. Während die eine Hälfte der Teilnehmer mit Beatrice Naumann an eigenen, kleinen Glaskunstwerken arbeitet, erkundet die andere Gruppe den Dom und seine historischen Glasmalereifenster. Dabei werden sie von der Stendaler Kindheits- und Religionspädagogin Cora Schütte angeleitet, die auch das Gesamtprogramm konzipiert hat. „Ich bin selbst überrascht, wie gut sich gerade auch die jüngeren Schülerinnen und Schüler einlassen. Wenn sie ihre erste Scheu überwunden haben, machen sie echt gut mit.“ (Cora Schütte) Insgesamt nehmen etwas 120 Stendaler Jugendliche der Klassenstufe 5 bis 8 und mehr als 30 Erwachsene an den Workshops teil. Auch Dompfarrer Markus Schütte ist von dieser großen Resonanz überrascht worden: „Toll, wie gut die Workshops angenommen werden. Alle acht Workshops waren schon nach kurzer Zeit ausgebucht. Hier können die Jugendlichen selbst etwas gestalten und zugleich den Dom kennenlernen. Manche von ihnen hatten wohl bislang keinerlei Erfahrungen mit kirchlichen Räumen. Dieses Angebot werden wir auf jeden Fall auch über das Festjahr hinaus weiter entwickeln.“

(Text: Markus Schütte)


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  Fotos: M. Schütte